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04 Mai 2021
Den Muttertag mit den Macher:innen von Winnie, einer App für die Suche nach Kinderbetreuung, feiern
Als Samantha Burns (34) und ihr Mann ihr erstes Kind bekommen haben, waren sie überglücklich. Doch als sie sich auf die Rückkehr ins Berufsleben vorbereitete, erwies sich die Suche nach einer Ganztagsbetreuung in San Francisco als unglaublich anstrengend. Letztendlich konnte sie einen Platz für ihr Kind ergattern — und dann kam COVID-19.
?Als COVID-19 zugeschlagen hat, machte alles dicht“, sagt Burns. “
?Nach einer gewissen Zeit ?ffnete unsere Tagesst?tte einfach nicht mehr.
Glücklicherweise hatte sie zu diesem Zeitpunkt Winnie entdeckt, eine App, die Eltern hilft, freie Pl?tze in Kinderbetreuungsst?tten zu finden.
?Ich habe Winnie verwendet, und innerhalb von 48 Stunden hatten wir eine neue Tagesst?tte für unseren Sohn“, sagt Samantha. ?Es war wirklich einfach, letzte Berichte und Zertifikate zu überprüfen und Bewertungen anderer Eltern zu lesen. Und die neue Tagesst?tte war noch dazu n?her zu unserem Zuhause gelegen.“
Winnie ist die Idee von Chief Executive Officer Sara Mauskopf (36) und Chief Product Officer Anne Halsall (37) die sich vor sechs Jahren kennenlernten, als sie bei demselben Startup arbeiteten. Beide waren Mütter mit kleinen Kindern und wussten, wie schwierig es sein kann, eine gute Kinderbetreuung zu finden.
?über die H?lfte der lizenzierten Kindertagesst?tten und Vorschulen waren vor Winnie überhaupt nicht online“, sagt Mauskopf. ?In der Zwischenzeit wurde die Generation der Millennials selbst Eltern, und wir sind es gewohnt, uns online und auf dem Smartphone zu informieren — wir sind es gewohnt, eine App dafür zu haben. Und als es um diese wirklich wichtige Entscheidung ging, war es einfach schwer, gute Informationen zu bekommen und mit Anbietern in Kontakt zu treten.“
Nachdem sie ihre gemeinsame Leidenschaft erkannt hatten und sie die Suche der Eltern nach Kinderbetreuung ver?ndern wollten, kündigten beide Frauen ihre Jobs, um ihre App zu entwickeln. Sechs Monate sp?ter startete Winnie im App Store.
Und das bis heute, demn?chst feiert Winnie das fünfj?hrige Bestehen.
Die App umfasst mittlerweile landesweit über 200.000 lizenzierte Einrichtungen zur Kinderbetreuung und mehr als 12 Millionen Eltern haben Winnie genutzt, um auf den Lizenzstatus eines Anbieters sowie auf Elternbewertungen, Fotos und Diskussionsforen zuzugreifen.
Das Unternehmen ist inzwischen auf 25 Mitarbeiter:innen in 12 Bundesstaaten angewachsen. Die Entwicklung von Technologien, die Menschen unterstützen, deren Bedürfnisse oft unterrepr?sentiert sind, ist von fundamentaler Bedeutung für das Team. Es setzt sich aus 60 Prozent Frauen zusammen, von denen 48 Prozent People of Color sind. Im letzten Jahr haben Halsall und Mauskopf ihr Arbeitsplatzmodell ge?ndert und besch?ftigen nun Teilzeitkr?fte mit flexiblen Arbeitszeiten, die ein Gehalt beziehen, am Unternehmen beteiligt sind und Sozialleistungen erhalten — einschlie?lich einer 12-w?chigen, bezahlten Elternzeit für Frauen und M?nner.
Anl?sslich des Muttertags und des fünften Jahrestags von Winnie hat sich Apple mit den Gründer:innen zusammengesetzt, um darüber zu sprechen, was sie über die Entwicklung von Apps, ihre Anwender:innen und die Zukunft der Kinderbetreuung gelernt haben.
Welchen Rat würdest Du Entwickler:innen geben, die kurz davor sind, ihre erste App im App Store zu ver?ffentlichen?
Anne Halsall: Bring’ Deine App in die ganze Welt — ver?ffentliche sie einfach. Je mehr Leute sie ausprobieren k?nnen, umso besser. Dieses Feedback ist wichtig und man kann es in den Produktentwicklungsprozess einflie?en lassen. Man sollte nicht abwarten, bis alles Hundertprozent perfekt ist. Man sollte seine App so schnell als m?glich ver?ffentlichen. Das ist wirklich wichtig.
Welche Tipps kannst Du geben, um eine fantastischen iOS App zu erstellen?
AH: Man sollte die Technologien von Apple nutzen. Erstelle echte native Apps, die die Frameworks nutzen, die Dir zur Verfügung gestellt werden. Nutze die gesamte Palette der verfügbaren Funktionen, sodass sich die Nutzung der App in das Handling des Smartphones nahtlos integriert und genauso anfühlt. Und das Wichtigste: Nimm jedes Jahr an der WWDC teil! [Anne hat ein halbes Dutzend Mal teilgenommen.]
Was hast Du darüber gelernt, wie sich die Bedürfnisse Deiner Anwender:innen in den letzten fünf Jahren ver?ndert haben?
AH: Kinderbetreuung erm?glicht es den Menschen ihrer Arbeit nachzugehen, also muss die Art und Weise, wie diese Dienstleistung angeboten wird mit den Bedürfnissen der erwerbst?tigen Bev?lkerung übereinstimmen. Die Arbeitsweise der Menschen wird immer flexibler, sie arbeiten in unterschiedlichen Jobs und zu unterschiedlichen Zeiten, also müssen Anbieter:innen von Kinderbetreuung in der Lage sein, darauf zu reagieren und das zu unterstützen.
Wie hat COVID-19 die Landschaft der Kinderbetreuung ver?ndert?
Sara Mauskopf: COVID-19 hat alles ver?ndert. Im September 2020 haben wir 1.000 Winnie-Nutzer befragt, um herauszufinden, wie sich die Pandemie auf sie auswirkt. Die Daten haben ergeben, dass in jeder vierten Familie in der ein Elternteil von zu Hause aus arbeitet, diese Person auch die erste Bezugsperson bei der Betreuung des Kindes ist. Ich denke, dass viele Eltern erkannt haben, wie schwer es ist zu arbeiten und sich gleichzeitig um die Kinder zu kümmern, und wir stellen fest, dass die Zahl derer, die nach einer Kindertagesst?tte oder Vorschule suchen, rekordverd?chtig hoch ist.
AH: Wir haben auch eine r?umliche Verschiebung festgestellt — es gibt eine Menge an freien Pl?tzen in Kindertagesst?tten und Vorschulen in st?dtischen Ballungszentren und andererseits in den Vorst?dten, wo es früher mehr Angebote gab, gibt es jetzt weniger. Unsere Daten zeigen, dass Familien überall in den Vereinigten Staaten aus den Gro?st?dten in die Vororte ziehen — sei es in Chicago, New York oder Miami.
Was ist Deiner Meinung nach aktuell das wichtigste Thema in der Kinderbetreuung?
SM: Was wir in den letzten fünf Jahren gelernt haben, ist, dass Kinderbetreuung wirklich die L?sung für Eltern aus dieser Zwickmühle bedeutet — und das war besonders w?hrend der Pandemie der Fall. So viele Anbieter:innen hatten selbst bei gro?em Risiko für sich und ihre Familien ge?ffnet, um diese wichtige Unterstützung zu leisten, ohne viel Anerkennung oder Bezahlung zu erhalten. Sie sind wirklich stille Helden. Unser Ziel ist es also, Eltern mit Anbieter:innen in Kontakt zu bringen, aber es geht auch darum, dem Bereich mehr Respekt und finanzielle Mittel zu verschaffen. Denn wenn das geschieht, profitieren Communitys im ganzen Land davon.

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Fotos von der Winnie-App und ihren Mitbegründerinnen